Manche Bücher müssen gekostet werden,
manche verschlingt man,
und nur einige wenige kaut man
und verdaut sie ganz.

Cornelia Funke. Tintenherz

Donnerstag, 20. Januar 2011

Feigen in Detroit

 

Seit Fatima vor 992 Tagen zu ihrem Lieblingsenkel nach LA gezogen ist, kommt Scheherazade jede Nacht auf ein Pläuschchen vorbei. Leidenschaftliche, pikante Geschichten möchte die sagenumwobene Prinzessin von Fatima hören, doch die erzählt nur von ihrem Haus im Libanon, das sie vor 68 Jahren verlassen hat, um ihrem ersten Mann in die USA zu folgen, zu Mister Ford und seiner River-Rouge-Fabrik. Welchem ihrer acht ungeratenen, über ganz Amerika verteilten Kinder soll sie es bloß vererben, wenn sie in Bälde das Zeitliche segnen wird? Besagte ?Kinder? sind unterdessen mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt: eigenen ungeratenen Sprösslingen, dem Partner, dem Job, Alkoholproblemen, Krebs oder einfach nur dem verzweifelten Versuch, den texanischen Nachbarn ihre arabische Herkunft zu verbergen.

Freitag, 14. Januar 2011

Stein der Geduld


In einem Dorf irgendwo in Afghanistan sitzt eine Frau am Bett ihres schwerverletzten Mannes, der im Koma liegt. Im Zimmer ist es still, draußen hört man Schüsse, die Frau betet. Dann beginnt sie zu reden. Sie erzählt ihm, was sie ihm vorher nie sagen konnte, sie berichtet dem reglos Daliegenden von dem Drama, das die Ehe für sie bedeutet. Wie dem magischen »Stein der Geduld« aus der afghanischen Mythologie vertraut sie ihm ihren Schmerz an und beichtet ein Geheimnis, das sie seit langem bedrückt. Doch auch die Geduld eines Steins ist nicht unendlich.

Montag, 3. Januar 2011

Das Mädchen mit dem Perlenohrring


Delft 1664. Als der Vater bei einem Arbeitsunfall sein Augenlicht verliert, wird die junge Griet, um die Familie zu unterstützen, als Dienstmagd in den Haushalt des angesehenen Malers Johannes Vermeer gegeben. Die Schikanen von Vermeers eifersüchtiger Gattin ließen sich kaum ertragen, wären da nicht die faszinierenden Bilder des Meisters, die Griet auf magische Weise in ihren Bann ziehen. Immer häufiger ruht der Blick des Künstlers auf ihr; schließlich beginnt Vermeer, sie heimlich zu malen. Doch als er Griet bittet, einen Perlenohrring anzulegen, beschwört er damit eine Katastrophe herauf, die nicht nur für Griet ungeahnte Folgen hat ...